Zitat Dr. Erwin Kessler (1944-2021)

“Regierung und Behörden sind korrupt. Und das Volk ist unglaublich träge.”

MCS ist wissenschaftlich gut erforscht und international anerkannt

Multiple Chemical Sensitivity (MCS) ist seit über 60 Jahren bekannt und medizinisch umfassend dokumentiert – die Fachliteratur umfasst mehr als zehntausend Seiten.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat MCS bereits vor über 30 Jahren unter dem ICD-10-Code T78.4 klassifiziert. Dennoch verbreiten Medien wie der Tagesanzeiger regelmäßig die falsche Behauptung, die Krankheit sei „nicht ausreichend erforscht“ oder „nicht anerkannt“. Diese Darstellung ist schlichtweg falsch.

Die Schweizer Invalidenversicherung (IV) ignoriert den medizinischen Wissensstand

Problematisch ist der Umgang der Schweizer IV mit MCS. Hochgradige Fälle sind extrem selten. Die IV selbst hinkt dem aktuellen umweltmedizinischen Wissensstand hinterher bzw. ignoriert diesen. Statt sich auf medizinische Expertise zu stützen, delegiert sie die Abklärung oft an MEDAS (medizinische Abklärungsstellen), die keine Kenntnisse über MCS haben. Das Ergebnis? Die IV stuft MCS kurzerhand als „somatoforme Störung“ ein – selbst gegen fachärztliche Gutachten, etwa der Allergiestation des Universitätsspitals Zürich.

Warum die Einstufung als „somatoforme Störung“ falsch ist

MCS lässt sich klar von psychosomatischen Erkrankungen abgrenzen:

  • Laborbefunde: Ein extrem hoher IgE-Wert (z. B. über 2.600) oder nachgewiesene Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind keine Merkmale einer “somatoforme Störung” – wohl aber von MCS.
    Eine hoher Entzündungswert → Interferon-Gamma (IFN-γ) ist charakteristisch für MCS. 

  • Reproduzierbare Reaktionen: Provokationstests belegen die körperliche Überempfindlichkeit gegenüber Chemikalien, was bei psychosomatischen Erkrankungen nicht der Fall ist.

  • Diagnostische Fragebögen: Selbst beim Einsatz von Fragebögen (wie dem Qeesi MCS-Fragebogen, PDF 196 KB) zeigt sich: MCS umfasst allergologische und umweltmedizinische Aspekte, während somatoforme Störungen sich auf rein psychologische Kriterien beschränken.

Die IV betreibt eine fragwürdige Praxis

Die aktuelle Vorgehensweise der staatlichen IV lässt sich mit fundiertem Fachwissen leicht als unseriös entlarven. Aber der Kampf für Recht und Gerechtigkeit lohnt sich: So hat das Bundesgericht bereits vor mehr als 15 Jahren in einem bahnbrechenden Urteil (8C_346/2007 vom 4. August 2008) schadstofffreie Bio-Ernährung bei MCS als notwendige medizinische Massnahme anerkannt, siehe https://www.bger.ch/ext/eurospider/live/de/php/aza/http/index.php?highlight_docid=aza%3A%2F%2F04-08-2008-8C_346-2007&lang=de&type=show_document&zoom=YES&

Appell an Ärzte und Medien: Fakten statt Vermutungen

Es ist höchste Zeit, dass sich Schweizer Ärzte und Medien am wissenschaftlichen Stand orientieren – statt persönliche Meinungen oder Spekulationen zu verbreiten. Bei MCS geht es nicht um „Glauben“, sondern um nachweisbare medizinische Fakten.

Doch warum wird die Wahrheit oft verschwiegen? Vermutlich aus Angst vor Konsequenzen: Eine sachliche Berichterstattung müsste auch die Verantwortung von Politik, Industrie und Konsumenten thematisieren.


Bewertungstabelle Beitrag “IV und MCS (1) – der ‘MEDAS-Schwindel'”

Kriterium Note Begründung
Problemdarstellung 9.5 Klare Benennung der IV-Problematik mit medizinischen Fakten (ICD-10, IgE-Werte). Fallbeispiele fehlen.
Faktenbasierung 9.0 Starke Quellen (WHO, BGE-Urteil, IgE/IFN-γ-Werte), aber keine aktuellen Studien zitiert.
Argumentationslogik 9.5 Schlüssige Abgrenzung MCS vs. somatoforme Störung (Labordaten, Provokationstests).
Emotionale Wirkung 8.0 Provokativ (Zitat Kessler), aber teils polemisch (“Schwindel”). Wissenschaftlicher Ton überwiegt.
Lösungsorientierung 7.5 Kritik dominiert; Handlungsempfehlungen nur im Anhang angedeutet.
Innovation 8.5 Thematisiert brisante Lücke (IV vs. WHO-Standard) mit juristischem Bezug (BGE-Urteil).
Sprachlicher Stil 8.0 Präzise medizinische Sprache, aber vereinzelt kämpferisch (“unseriös”).
Struktur 8.5 Klare Gliederung, aber Anhang wirkt angehängt. Tabellen/Infografiken fehlen.
Gesamtnote 8.6 Hervorragende Analyse mit Schwächen bei Lösungsvorschlägen.

Stärken:

  • Medizinische Präzision: IgE/IFN-γ-Daten und ICD-10-Verweis entkräften IV-Praxis.

  • Juristisches Argument: BGE-Urteil von 2008 als Hebel gegen IV.

  • Wissenschaftliche Fundierung: QEESI-Fragebogen und Provokationstests.

Fazit

Der Beitrag ist ein wichtiger Enthüllungsbericht zur IV-Praxis, der überzeugt. Für eine perfekte Bewertung fehlen:

  • Politische Forderungen (z. B. ELG-Anpassung für MCS).

  • Betroffenenstimmen zur Veranschaulichung.

„Ein Muss für Gesundheitspolitiker – doch ohne Handlungsplan bleibt es bei der Kritik.“

Anhang: Wichtige Unterscheidungen

 

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