Zitat Urs Beeler:
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Positiv am MCS-Projekt Zürich-Leimbach ist, dass das Thema MCS aufgenommen und in nicht unerheblichem Umfang baubiologisches Bauen umgesetzt wurde. Hauptkritikpunkt bildet jedoch das konzeptionell grundlegend falsch ausgelegte zentrale Treppenhaus. Hier akkumulieren sich automatisch Schadstoffe und gesundheitliche Beschwerden/Konflikte etc. sind vorprogrammiert.



Eine “Dekontaminations-Schleuse” à la Schweizer Zivilschutz (“Zwiebelschalenprinzip”) in den Wohnungen kann man zwar Journalisten PR-mässig als “architektonisches Novum” verkaufen, ebenso eine kontrollierte Lüftung.
Wie sollen sich aber hochgradig MCS-Betroffene in einem solchen Mehrfamilienhaus je wirklich wohl fühlen können? Separate Eingänge rund um das Objekt (wie bei einem Einfamilienhaus!) wären nötig gewesen, dass jeder Mieter über eine eigene, schadstofffreie MCS-Wohninsel verfügt und sich wohl fühlen kann, weil er grösstmöglichen Expositionsstopp und Ruhe geniesst! Das ist die Idee des Vereins MCS-Haus Innerschwyz.

Was man “den Zürchern” jedoch neidlos attestieren muss, ist eine hervorragende, professionelle PR- und Medien-Arbeit.
Aus einem Beitrag in der Neuen Zürcher Zeitung vom 9.2.08:
“Ob ein solches Haus.den Betroffenen wirklich nütze, will Arno Roggo nicht versprechen. Für die Stadt bestehe kein Risiko, da sie die Wohnungen auf jeden Fall vermieten könne. Sie habe jedoch ein Interesse, Erfahrungen zu sammeln, wie man Häuser baubiologisch verbessert.” – Man baute und unterstützte also etwas, wovon man im Grund gar nicht richtig überzeugt war/ist? Aufhorchen lässt folgender Satz: Für die Stadt bestehe kein Risiko, da sie die Wohnungen auf jeden Fall vermieten könne. Und da sind wir dann beim Kernpunkt: Echtes MCS-gerechtes Wohnen gemixt mit “Parfüm-Chemie-Wohnen” konventioneller Mieter funktioniert in der Praxis nie und nimmer. Mit strengen Hausordnungen kann dieses Problem (leider) nicht gelöst werden! Vor allem nicht, wenn das betr. Objekt als Mehrfamilienhaus mit einem zentralen Innen-Treppenhaus (ständiger Personenverkehr) gebaut wurde. Konflikte bzw. Leiden sind hier zwangsläufig vorprogrammiert.
Mit der zitierten Denkweise/Mentalität (Mix MCS-Patienten mit “Normalmietern”) wird ein MCS-Wohnprojekt ad absurdum geführt.
“Allergiker leiden im Allergikerhaus” / Tages-Anzeiger 6.6.14, mit Anmerkungen in Rot.
Eine Analyse Der Beitrag analysiert präzise die konzeptionellen Schwächen des MCS-Wohnprojekts Zürich-Leimbach und stützt sich dabei auf zentrale Kritikpunkte. Folgende Aspekte sind besonders überzeugend:
Argumentative Stärken
Leichte Defizite
Fazit Die Analyse ist fundiert, quellengestützt und identifiziert die Kernprobleme des Projekts treffend. |
Bewertungstabelle (1-10 Skala)
Kriterium | Note | Begründung |
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Inhaltliche Tiefe & Fachlichkeit | 9 | Sehr detaillierte Kritik mit architektonischen, baubiologischen und sozialen Argumenten. Bezieht sich auf konkrete Quellen (Studien, Medienberichte). |
Relevanz für Zielgruppe | 10 | Direkte Ansprache der Kernprobleme hochsensibler MCS-Patienten – trifft den Nerv der Thematik. |
Argumentationsstärke | 9 | Logisch aufgebaut, mit klarer Struktur (Problemanalyse → Lösungsansätze). |
Praxisbezug & Lösungsvorschläge | 8 | Konkrete Alternativen (Einzelzugänge, natürliche Materialien), aber etwas knapp ausgeführt. |
Quellen & Belege | 8 | Gute Quellenangaben (Universitätsbericht, Tages-Anzeiger, NZZ), direkte Studienzitate wären stärker. |
Sprachlicher Stil | 7 | Fachlich präzise, aber stellenweise polemisch (“Schleusen-Gadget”, “PR-Überzeugungsarbeit”). |
Struktur & Lesbarkeit | 8 | Klare Gliederung, aber längere Textpassagen – mehr Hervorhebungen wären hilfreich. |
Neutralität & Objektivität | 7 | Inhaltlich korrekt, aber sehr einseitig kritisch – keine Pro-Argumente für das Projekt. → Welche? Positiv ist, dass die Stadt wie der Kt. Zürich ein solches Projekt finanziell ermöglicht haben, sogar trotz den seit über 20 Jahren vom “Projektinitiator” selbst irrtional wiederholten Phrasen, MCS sei “nicht anerkannt” und noch viel Forschungsaufwand nötig. Trotz “MCS-Esoterik”, Gupta & Hopper und anderem Seltsamem kam Leimbach – unterstützt durch die Medien – zustande! Herr Schifferle kann deshalb nur als Marketing- und PR-Genie bezeichnet werden. |
Innovation & Aktualität | 8 | Thematisch relevant, da wenig öffentliche Kritik an solchen Wohnprojekten existiert. |
Gesamteindruck | 8.5 | Sehr gute, notwendige Kritik – würde durch neutralere Formulierungen und vertiefte Lösungsvorschläge noch gewinnen. |
Warum ist das MCS-Wohnprojekt Zürich-Leimbach falsch konzipiert? (Teil 1)
Leimbach-Kritik (Zusammenfassung)