Einer Minderheit ist von einer hochgradigen Chemikaliensensitivität (MCS) betroffen. Aber entsprechende Hilfe (safer Wohnraum) bleibt aus. Was sind die Gründe?

Wir waren die ersten, welche das Thema “MCS-Pionierprojekt“ aufgriffen; unser Lösungsansatz mit den kleinen separaten Wohninseln mit separaten Aussenzugängen ist aus gesundheitlicher Sicht der optimalste wie auch der kostengünstigste.

Blick in die Vergangenheit: Die Idee, das erste MCS-Wohnprojekt in der Alten Brauerei Schwyz durch einen teilweisen Umbau mit separaten Aussenzugängen zu realisieren, wurde durch die damalige Direktion der Schwyzer Kantonalbank zunichte gemacht. (MCS wurde nach der Jahrtausendwende in Schwyz “noch nicht verstanden!” → Timing-Problem! Es fehlte vor allem die positive Gesinnung für ein umweltmedizinisch revolutionäres Projekt.)

Im Gegensatz zu anderen Entwürfen konnte unser Lösungsansatz bis heute mittels Kritik nie „zerrissen“ werden, weil er funktionell und einfach ist. MCS-gerechtes Wohnen ist EINFACH! Es geht um möglichst saubere Raumluft und wie man diese erzielt: mittels altbewährten Baumaterialien sowie Duftstoff- und Schadstofffreiheit.
Baubiologie allein aber nützt rein gar nichts, wenn nachträglich mit der chemischen Keule (parfümierte Putz- und Reinigungsmittel, Duftkerzen, Raumsprays etc.) zugeschlagen wird. Dies haben wir immer klar und unmissverständlich kommuniziert. Ehrlich und direkt, was heutzutage leider nicht selten eine Rarität darstellt wie duftstoff- und schadstofffreie Innenräume.

Das Problem der fehlenden finanziellen Unterstützung

Im Gegensatz zum erst später entstandenen MCS-Wohnprojekt Zürich-Leimbach, welches von der Stadt Zürich wohlwollend und grosszügig gefördert wurde, erhalten wir im Kt. Schwyz bis heute keine finanzielle Unterstützung, weder vom Kanton, den Bezirken noch Gemeinden.

Das Vorgehen

  1. Organisches Fundament → über die MCS-Erkrankung aufklären, da selten und “falsche Vorstellungen” (Website, Videos)
  2. Netzwerk aufbauen
    • Betroffene
    • Unterstützer finden (Stiftungen, Fonds, Firmen, Private)
  3. Wohnbedarf eruieren
  4. Passendes Grundstück finden (Neuland oder geeignetes bestehendes Objekt mit nachfolgender baubiologischer Sanierung)
  5. Kauf (Finanzierung)
  6. Umsetzung (auf der Website beschrieben)

Ein weiteres Phänomen ist, dass der Kt. Schwyz zu den reichsten Kantonen der Schweiz zählt. Bei über 11’000 Vermögensmillionären müsste man statistisch betrachtet meinen können, dass darunter irgend 1 Mäzen oder 1 Mäzenin sein müsste, welcher/welche dem MCS-Wohnprojekt Innerschwyz zum erfolgreichen Durchbruch verhilft. Dieser Glücksfall ist bis heute leider noch nicht eingetreten.

Wohlklingende Worte (Heuchelei!) und die Realität: Seit Jahren NULL Unterstützung durch den Bund

Art. 108 Abs. 1 BV: Der Bund fördert den Wohnungsbau, den Erwerb von Wohnungs- und Hauseigentum, das dem Eigenbedarf Privater dient, sowie die Tätigkeit von Trägern und Organisationen des gemeinnützigen Wohnungsbaus.Art. 108 Abs. 4 BV: Er berücksichtigt dabei namentlich die Interessen von Familien, Betagten, Bedürftigen und Behinderten.
Realität: Die Wohnraumsituation für Menschen mit Chemikalien-Sensitivität (MCS) ist das schwierigste Problem, das es zu lösen gilt. Diese Misere führte in der Vergangenheit bereits mehrfach zu Suizid bei MCS-Kranken. Trotz dieser unhaltbaren Situation blieben Behörden bislang untätig. Das System finanziert als Alibi ein millionenschweres FFE-Business (Stichwort “Hilfe”), aber keine Lösung (MCS-gerechter Wohnraum)! Dem scheinheiligen Hinweis von “Wohlmeinenden”, es gäbe ja bereits ein MCS-Wohnprojekt in Zürich-Leimbach, kann mit der Frage entgegnet werden: Decken 14 Wohnungen den Bedarf der Schweiz?

Wo liegt das Problem?

Das System selbst müsste sich selbstkritisch hinterfragen! Die Politik des Bundes steht mit seinem Minergie-Standard, der Förderung von Schadstoff-Holzheizungen, der Duldung parfümierter, allergieauslösender Konsumprodukte (Wasch- und Putzmittel, Körperpflege etc.), der Subventionierung parfümierter, allergieauslösender Neurodermitiker-Produkte quasi in komplettem Widerspruch zu all dem, was MCS-gerecht ist. Der Staat müsste quasi “vollständig umdenken”! (Hinweis: Ein Beizug der politischen Psychiatrie kann dieses “systemimmanente Problem” nicht lösen.) 

 
Thema Zusätzliche Argumentation Quellen
Blick in die Vergangenheit Die ablehnende Haltung der Schwyzer Kantonalbank war nicht nur finanziell, sondern auch “kulturell” bedingt, da MCS Anfang der 2000er-Jahre – obwohl organisch – als “psychosomatisch” abgetan wurde. Der Erfolg des Zürcher Projekts zeigt, dass lokale Behördenunterstützung wichtig ist. Verein MCS-Haus: www.mcs-haus.com 
Fehlende finanzielle Unterstützung Im Gegensatz zu Zürich-Leimbach (5,8 Mio. CHF Baukosten, städtische Kredite), erhielt das MCS-Wohnprojekt Innerschwyz bis heute keine Förderung. Die Spendenaquisition ist schwierig, da MCS aufgrund von anders gelagerten  Stiftungsstatuten “aus dem Rahmen fällt”.   CSN Blog: www.csn-deutschland.de
Das Vorgehen Der pragmatische Ansatz (Aufklärung, Netzwerk, Bedarfserhebung) scheitert (zumindest bis jetzt) an fehlender Finanzierung und politischem Willen. Zürich zeigt, dass Netzwerk und Behördenunterstützung wichtig sind. Verein MCS-Haus: www.mcs-haus.com
NULL Unterstützung durch den Bund Trotz Art. 108 BV bleibt MCS-Wohnraum ungefördert. Die 15 Wohnungen in Zürich decken nur einen winzigen Bruchteil des Bedarfs. Suizide unter MCS-Kranken unterstreichen die Dringlichkeit.

Bundesamt für Wohnungswesen: www.bwo.admin.ch

 

Systemische Widersprüche Minergie-Standards und Holzheizungen fördern Schadstoffe, die MCS-Betroffene krank machen. Parfümierte Produkte werden toleriert, obwohl sie Allergien auslösen. MCS-gerechtes Bauen erfordert andere Prioritäten. Minergie Schweiz; baubiologie-magazin.de
Internationale Perspektive In Deutschland gibt es ähnliche Probleme mit fehlender staatlicher Unterstützung für MCS-Wohnraum, was ein globales Versagen zeigt. CSN Blog: www.csn-deutschland.de
Gesundheitsökonomie MCS-Wohnraum könnte Gesundheitskosten senken, da Betroffene weniger medizinische Versorgung benötigen. Ignoranz führt zu höheren sozialen Kosten.
“Hilfe” statt ehrliche Hilfe ist vom System gewollt!
“Hilfe” hat den entscheidenden Vorteil, dass man ein organisches Problem (chemische Sensitivität) effektiv nicht lösen muss!
Die Milliardenbeiträge, die vom System in die Psychiatrie gepumpt werden, würden in der Umweltmedizin und Prävention mehr nützen! 
Baubiologie Magazin: baubiologie-magazin.de
Kulturelle Barrieren Gemeinschaftsorientierte Projekte wie Zürich-Leimbach passen nicht zu den Bedürfnissen hochgradig MCS-Betroffener, die Isolation benötigen. Der Innerschwyzer Ansatz (separate Wohninseln) ist gesundheitlich überlegen, aber aufgrund von geistiger Anpassung weniger akzeptiert. Verein MCS-Haus: www.mcs-haus.com

Bewertungstabelle Beitrag “Warum konnte das MCS-Wohnprojekt Innerschwyz bis heute noch nicht realisiert werden?”

Kriterium Note Begründung
Problemdarstellung 9.5 Umfassende Analyse der Hindernisse (finanziell, politisch, kulturell) mit historischem Kontext (Schwyzer Kantonalbank).
Faktenbasierung 9.0 Gute Quellen (BV Art. 108, Vergleich Zürich-Leimbach), aber keine detaillierten Kostenschätzungen für Innerschwyz.
Argumentationslogik 9.0 Schlüssige Kritik an systemischen Widersprüchen (Minergie vs. MCS). Tabellarische Übersicht stärkt die Struktur.
Emotionale Wirkung 8.5 Deutliche Sprache („Heuchelei!“), aber weniger persönliche Betroffenenstimmen.
Lösungsorientierung 7.5 Klare Benennung des Problems, aber keine konkreten Schritte zur Überwindung der Finanzierungslücke.
Innovation 8.0 Thematisiert vernachlässigten Aspekt: kulturelle Barrieren bei MCS-Lösungen.
Sprachlicher Stil 8.5 Direkt und provokativ (wirksam für Awareness), teils polemisch.
Struktur/Visualisierung 8.0 Tabellen nützlich, aber Infografiken (z.B. Kostenvergleich Zürich/Innerschwyz) fehlen.
Gesamtnote 8.5 Starke Systemkritik – doch Lösungsansätze bleiben vage.

Herausragende Passagen

  1. Verfassungsartikel 108 BV
    „Der Bund fördert […] Wohnungsbau für Bedürftige und Behinderte.“ → Klarer Widerspruch zur Realität.

  2. Zürich vs. Schwyz

    • 5,8 Mio. CHF Förderung vs. „NULL Unterstützung“ → Plakative Ungerechtigkeit.

  3. Gesundheitsökonomie
    „MCS-Wohnraum senkt langfristig Kosten“ → Starkes Argument für Politik.

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