Die menschliche Entwicklung vom Kleinkind bis ins hohe Alter.

Die heutzutage auswegslose Situation älterer Menschen mit Multipler Chemischer Sensitivität

Multiple Chemische Sensitivität (MCS) ist eine chronische Erkrankung, bei der Betroffene empfindlich auf chemische Substanzen reagieren. Auch für ältere Menschen mit MCS existiert  in der Schweiz bis heute kein adäquates Wohnraum-Angebot! Der nachfolgende Beitrag beleuchtet die schwierige Lebenssituation betroffener Menschen, kritisiert gesellschaftliche Missstände und zeigt Lösungsansätze auf.

Ein tragisches Einzelschicksal

Nicht alle Menschen eignen sich für eine Abschiebung in staatliche oder private Altersheime. Aus Schwyz ist ein Fall bekannt, wo ein liebenswerter älterer Mann so lange von seiner Tochter bzw. seinem Schwiegersohn “bearbeitet” wurde, bis er nachgab und schliesslich ins Altersheim nach I. zog. Dort starb er Wochen später. “Kämpfen Sie Herr xy”, wurde er damals von seinem jungen Wohnungsnachbarn ermutigt. Er habe nicht mehr die Kraft, war seine Antwort.
Der Mann fühlte sich glücklich in seiner vertrauten Wohnung in der Alten B. in Schwyz, wollte nicht ins Altersheim und hatte darob Tränen in den Augen. Für einmal waren es nicht (wie leider in der Praxis oft üblich) Sozialbehörden, die einen Menschen fertig machten, sondern die eigenen Familienangehörigen.
Ein anderer Bewohner des früheren Hauses, Mathematiklehrer R., hatte den alten Mann noch in I. besucht und festgestellt, dass er dort todunglücklich war. Und ein vorzeitiges Sterben die logische Konsequenz sein würde.
Ein tragisches (vermeidbares) Schicksal einer einzelnen Person. Wer interessiert sich heutzutage dafür? Praktisch niemand!
Das Schicksal des Mannes aus Schwyz ist kein Einzelfall. Es zeigt, wie wenig Aufmerksamkeit die existentiellen Probleme älterer Menschen in der Gesellschaft finden.

Viele Menschen unterschätzen, wie schnell das Alter kommt und wie wichtig passender Wohnraum für ein würdevolles Leben ist.

Gesellschaftliche Gleichgültigkeit

Hätten gleichzeitig ein Dutzend ätere Menschen in irgend ein Altersheim abgeschoben werden müssen und dort sterben, damit die Öffentlichkeit (vielleicht) davon Notiz nimmt?
“Die im Dunklen sieht man nicht”, lautet ein bekanntes Sprichwort.

Mangel an MCS-gerechtem Wohnraum

Wer bietet heute in der Schweiz MCS-gerechten Wohnraum für ältere Menschen zum Alters- und Invalidenversicherungstarif (AHV/IV/EL)? Niemand!

Kritik an Altersheim-Architektur

Innenarchitektur des Grauens: “Modernes” Alterswohnen in der reichen Stadt Zug. Von so etwas wie “Wohlfühlfaktor” oder Gemütlichkeit keine Spur. Kein Wunder, dass die Suizid-Raten in der Schweiz hoch sind.
“Irrenhaus-Architektur” im selben Zuger Altersheim mit einem sich nicht öffnen lassenden Grossfenster: In einem solchen Gefängnis sehnen sich viele ältere Menschen auf ein möglichst baldiges Ableben.

Die Bedeutung von Individualität bei MCS

Die Missachtung individueller Schicksale ist ein zentrales Problem unserer Gesellschaft.
Es ist erstaunlich, dass ein über 6 Mio. Franken teures “MCS-Grossprojekt” in Zürich-Leimbach zustande kommen konnte, im Gegensatz dazu eine “bescheidene, individualistische Vorgehensweise” (2-4 Kleinobjekte à Fr. 400’000.–) bis jetzt der Erfolg versagt blieb.
“Die Leute unterstützten nicht ein schadstofffreies Wohnobjekt für 1 Person”, hörten wir auch schon als Kritik. Bei MCS geht es jedoch nur so – individuell! Ob dann 2, 4 oder 10 solche Kleinobjekte gebaut werden können, ist Sache der Finanzen. Und wenn es als “Gemeinschaftsprojekt” ausgelegt sein muss, damit es überhaupt finanzielle Unterstützung finden kann, so muss trotzdem und erst recht der Fokus auf der Individualisierung (schadstofffreie Wohninsel mit separaten Aussenzugängen) liegen. Alles andere ist falsch.

“Hilfe” löst das Problem nicht. Nur MCS-gerechter Wohnraum für Betroffene kann es lösen!
Laut dem Bundesamt für Statistik (2023) weist die Schweiz eine der höheren Suizidraten in Europa auf, was nach der Meinung des Vereins MCS-Haus vor allem auch mit den unzureichenden Lebensbedingungen für vulnerable Gruppen wie MCS-Betroffene zusammenhängt: Tabelle Suizidrate nach Ländern.
Das Problem: Das Schweizer System ignoriert die Ursachen wie die Lösung (MCS-gerechter Wohnraum)! Der Fokus liegt auf der Bewirtschaftung von Nicht-Lösungen (“Hilfe”, “Beratung”, “sozialpsychologische Betreuung” usw.). Oder dieses Schweizer Paradoxon mit anderen Worten erklärt: Nicht denjenigen, die Hilfe benötigen, wird geholfen, sondern denjenigen, die “Hilfe” leisten.

Ausblick: Der Verein MCS-Haus

Bis heute gibt es weder schadstofffreie Wohninseln noch MCS-gerechte Alters- und Pflegeheime für Betroffene. Der Verein MCS-Haus möchte dies ändern.
Der Verein MCS-Haus setzt sich dafür ein, schadstofffreie Wohninseln für MCS-Betroffene, insbesondere im Alter, zu schaffen. Geplant sind kleinere Wohnhäuser mit separaten Eingängen und umweltfreundlichen Materialien, die ein autonomes Leben ermöglichen. Ein erstes Pilotprojekt in der Region Brunnen soll bis 2027 realisiert werden. Dank Pflegediensten wie Spitex können Bewohner*innen auch im hohen Alter medizinisch versorgt werden.

Unterstützen Sie uns, um älteren MCS-Betroffenen ein würdevolles Leben zu ermöglichen! Empfehlen Sie unsere Website https://mcs-haus.com oder spenden Sie für unser Pilotprojekt: https://mcs-haus.com/spenden-an-verein-mcs-haus.html.

Gemeinsam können wir einen Unterschied machen und MCS-Betroffenen ein Zuhause bieten, in dem sie gesund und selbstbestimmt leben können.

 

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