Urs Beeler, Gründer und Präsident des Vereins MCS-Haus.

Grüezi

Auf der vorliegenden Website mcs-haus.com bringen wir Ihnen das Thema Multiple Chemikaliensensitivität (MCS) näher.

MCS – ein Minderheitenanliegen
Wir vertreten mit MCS (Multiple Chemikaliensensitivität) ein absolutes gesundheitliches Minderheitenanliegen. Eine hochgradige Chemikaliensensitivität im Sinne von WHO ICD-10 T78.4 ist extrem selten, schätzungsweise 1-4 erkrankte Person auf 100’000 Menschen. Was selten ist, geht auch heute noch in der Regel unter, d.h. wird ignoriert. Für Betroffene ist das zusätzlich zur belastenden und einschränkenden Erkrankung ein Riesenproblem.

Hochgradig MCS-Betroffene sind auf Unterstützung und Empathie angewiesen
Wer sich finanziell vorgängig gut absichert hat und ein Eigenheim besitzt, kann auch mit einer hochgradigen MCS zwar eingeschränkt, aber immer noch relativ gut leben. Das Problem stellt sich jedoch bei all den Nicht-Millionären, bei denen die Erkrankung (aufgrund fehlenden medizinischen Wissens von Hausärzten, Dermatologen etc.) zu spät medizinisch korrekt diagnostiziert wurde und die Verminderung der Arbeitsfähigkeit bzw. Erwerbsunfähigkeit zu einer Verarmung führte. 

Mit einer Invalidenrente und Ergänzungsleistungen (EL) muss eine safe Wohnung gefunden werden, die auf dem Markt

  1. nicht existiert,
  2. wenn sie existiert, nicht bezahlbar ist und wenn sie
  3. existiert und bezahlbar ist, jemand anders den Zuschlag erhält.

So die Situation auf dem Wohnungsmarkt für hochgradig MCS-Betroffene. 

Erwerbsunfähige erhalten in der Schweiz mit Glück eine IV-Rente plus Ergänzungsleistungen (EL) als Grundeinkommen bzw. Existenzsicherung. Aber was nützt dieses, wenn sie in “Wohnhöllen” dahinvegetieren bzw. zugrunde gehen?
Im angeblich „hervorragenden staatlichen Schweizer Sozialsystem“ bleiben Behinderte in der Praxis auf der Strecke. Das Fehlen von echter Hilfe wird durch staatliche PR ersetzt. Betroffene merken relativ schnell, dass das Ganze bloss ein Schwindel ist. Wie gut und ehrlich es die Politik in Bern mit Behinderten meint, lässt sich daran ablesen, dass für eine Anpassung der anrechenbaren Wohnkosten im Rahmen der Ergänzungsleistungen (EL) sage und schreibe 20 Jahre vergingen! (Man stelle sich dies einmal bei den KK-Prämien, Bundes- oder Regierungsratsgehältern vor.)

Bisher komplett fehlende staatliche Unterstützung
Der Verein MCS-Haus hat bis dato (August 2024) noch nie einen Franken vom Bund, Kanton, Bezirk oder einer Gemeinde gesehen. Die Schwyzer Kantonsregierung ist nicht einmal fähig bzw. willens, für korrekte EL-Mietzinsregionen im eigenen Kanton zu sorgen (siehe dazu auch den Beitrag Schwyz geizt bei der Anrechnung von Mietkosten im Infosperber). Menschliches Handeln ist immer eine Frage des Charakters und der Mentalität.
Wenn man herausfinden will, was von einem Staat und seinen Behörden zu halten ist, muss man schauen, wie er mit Behinderten, Alten, Kranken, Tieren, der Natur und Umwelt umgeht.

Selten gibt es positive Ausnahmen im Handeln wie damals Stadtrat Martin Vollenwyder, FDP, Zürich, im Jahre 2010:
“Weil MCS-Betroffene ohne Hilfe von Dritten kaum geeignete Wohnungen finden, in denen sie einigermassen beschwerdefrei leben können, möchte die Stadt (Zürich) hier unterstützend wirken.”

Von solcher echter Hilfsbereitschaft ist man leider im politisch rückständigen Kanton noch weit entfernt.
In welchen Kantonen der Schweiz gibt es bis heute ein echtes MCS-Wohnprojekt? Genügen 12 bzw. 15 Wohnungen im Kt. Zürich für die ganze Schweiz?  

Expositionsstopp
Weil bei MCS nur der konsequente Expositionsstopp gegenüber den Triggern effektiv etwas bringt (Antihistaminika und andere Symptombekämpfungsmittel nützen bei MCS nichts), sehen wir die Lösung in schadstofffreien, ruhigen allergikergerechten Kleinwohnobjekten mit separaten Ausseneingängen (schadstofffreie Wohninseln) zum IV/EL-Tarif.

Durch konsequenten Expositionsstopp werden die Über­re­ak­ti­on des Immunsystems bzw. der Immunsystemstress heruntergefahren und hochgradig MCS-Betroffene (plus Patienten mit verwandten Krankheitsbildern, z.B. CFS) gewinnen auf diese Weise (dank sauberer, unbelasteter Innenraumluft und Ruhe) wieder ein grosses Stück an Lebensqualität (und auch Arbeitsfähigkeit) zurück. Im Prinzip geht es bildlich gesprochen um die Umsetzung von gesunder Nordsee- oder Höhenluft in autarken Kleinwohnobjekten. Nordsee- und Höhenluft bringt z.B. auch Neurodermitis-Patienten seit jeher gesundheitlich am meisten. Ein Daueraufenthalt für Schweizer IV-Patienten  mit EL an der Nordsee ist jedoch nicht möglich, weil die Ergänzungsleistungen (EL) – im Gegensatz zu IV-Renten – nicht exportierbar sind. Hochgradig Schweizer MCS-Betroffene und Neurodermitiker mit IV/EL sind durch das „hervorragende staatliche Schweizer Sozialversicherungssystem“ quasi Gefangene im eigenen Land. Ein gesundheitlich gewinnbringender Aufenthalt an der Nordsee oder Ostsee ist ausgeschlossen. Dies darf die Öffentlichkeit durch ihre Mainstream-Medien selbstverständlich nicht erfahren.   

Die spezielle Problematik einer hochgradigen Chemikaliensensitivität
Eine hochgradige Chemikaliensensitivität führt zur Invalidität. Stark Gehbehinderte benötigen einen Rollstuhl – hochgradig MCS-Betroffenen einen möglichst immunsystemverträglichen Wohn- und Arbeitsraum. Saubere Luft und Ruhe sind das Wichtigste! Dafür setzen wir uns ein.
Obwohl MCS im Grunde simpel funktioniert (Überempfindlichkeit des Immunsystems) und auch die Lösung „eigentlich” einfach wäre, haben es Betroffene mit dieser Erkrankung in der heutigen Schweiz extrem schwer, weil es um Expositionsstopp geht, das System jedoch grösstenteils auf (chemische oder alternativmedizinische) Symptombekämpfung ausgelegt ist, die aber bei MCS nicht funktioniert (nicht funktionieren kann). 
Da die Masse der Menschen nicht von dieser Erkrankung betroffen ist, ist sie (im Gegensatz z.B. zu Corona) auch kein Thema. Die Politik interessiert sich nicht dafür („noch zu wenige betroffen“) und die Medizin ebenso nicht („Expositionsstopp ist medizinisch nicht lukrativ“).
Im rückständigen Kt. Schwyz ist es sogar so, dass viele Ärzte diese Erkrankung bis heute nicht einmal kennen.    

Das Wichtigste wird hochgradig MCS-Betroffenen bis heute verwehrt
Obwohl MCS seit mittlerweile 30 Jahren von der WHO als organische Erkrankung anerkannt und besser erforscht ist als z.B. Parkinsons (Quelle: Dr. Tino Merz), wird den wenigen hochgradig MCS-Betroffenen das verwehrt, was sie am nötigsten brauchen: möglichst immunsystemverträglicher, duftstofffreier, ruhiger Wohnraum. Wohl kaum jemand würde einem Gehbehinderten Krücken oder einen Rollstuhl verweigern können. Genau dieses Recht auf Expositionsstopp gegenüber den Triggern bzw. grösstmögliche Symptomfreiheit wird hochgradig MCS-Betroffenen bis heute in der Praxis verweigert! 

Es kommt immer wieder vor, dass sich hochgradig MCS-Betroffene aus Verzweiflung umbringen…
…weil sie keinen safen Wohnraum finden. Der Immunsystemstress (oxydativer Stress) und der Leidensdruck werden einfach zu hoch. Mehr als scheinheilige FFEs (millionenschweres FFE-Business – es geht nicht um positive, handfeste Lösungen, sondern um Bewirtschaftung von Krankheiten) hat das Schweizer System bis heute nicht zu bieten: https://mcs-haus.com/mcs_und_suizid_2.html (Anmerkung: Wenn die Schweiz in einem Bereich einen Spitzenplatz verdient, dann ist es in Bezug auf Verlogenheit und Heuchelei.)
Die Betroffenen können sich dann einfach nach erfolgter „Hilfe“ (die MCS-Patienten rein gar nichts bringt, weil die „Hilfe“ an den Wohnhöllen nichts ändert) umbringen. Die Ignoranz und bodenlose Heuchelei des Systems in diesem Bereich ist bis heute geradezu unglaublich. Dabei hätten hochgradig MCS-Betroffene, die krankheitsbedingt in Isolation leben müssen, nach den ethischen Prinzipien ein Anrecht auf das Wiedererlangen von Lebensqualität und einen Wohnraum, in dem sie möglichst symptomfrei (weil keinen Triggern ausgesetzt) leben und arbeiten (HomeOffice) können.

Im Gegensatz dazu wird z.B. in der Schweizer Psychiatrie grosszügig Geld aus dem Fenster geschossen: „Die Kosten variieren erheblich je nach Spitaltyp. 24’032 Franken kostet ein Psychiatrie-Fall durchschnittlich in einer psychiatrischen Klinik. In einem allgemeinen Spital sind es dagegen nur 14’625 Franken. Dies, obwohl die Tagespauschalen in psychiatrischen Kliniken tiefer liegen.“ (Quelle: swissinfo.ch).

Psychiatrie als „Big business”: “Laut Zahlen des Krankenkassenverbands Santésuisse haben in den vergangenen 16 Monaten 6000 neue selbständige Psychologinnen und Psychologen ihre Arbeit aufgenommen. Es gibt heute mehr Psychiaterinnen und Psychotherapeuten (9600), die in einer Praxis tätig sind als Haus- und Kinderärzte (9000).“ (Quelle: blick.ch, „Darum steigen die Kosten immer mehr: 6000 neue Psychologen in zwei Jahren“)

Ein solches System ist hochgradig – man verzeihe den Ausdruck – bescheuert. Wird die Lebenssituation von irgend einem Patienten mittels «Therapie» tatsächlich verbessert? Hat z.B. eine Wohnung plötzlich weniger Lärm oder Luftschadstoffe? Fällt die WLAN-Strahlung weg? Stinken grässlich parfümierte, allergieauslösende Waschmittel wie Ariel, Ariel Color, Persil, Total oder allergieauslösende Weichspüler wie Lenor, Softlan, Vernel oder Exelia plötzlich weniger oder gar nicht mehr? Wird durch “Therapie” die Umweltbelastung (Luft, Gewässer, Böden, Immunsystem) verringert? Sind problematische, in Wirklichkeit absolut unnötige Insektenvernichtungsmittel (Stichwort: Insektensterben) wie Finito von Coop und Optimum von der Migros plötzlich sinnhafter und weniger schädlich? Oder liegt der Benefit nicht vor allem bei den PsychiaterInnen und PsychologInnen (Stichworte: “Bewirtschaftung“ und Ablenkung)? Jede(r) kann die Frage selber ehrlich beantworten. 

Wo liegt der Nutzen für die PatientInnen? Dass z.B. MCS in eine „somatoforme Störung“ umdeklariert wird oder noch Abstruseres? Hat man schon einmal ausgerechnet, welche Folgekosten dieses grandiose „Therapie“-ausgerichtete System mit Fehldiagnosen und Falschmedikamentierungen anrichtet?

Das Gleichnis vom Huhn
Ein Huhn fühlt sich in der Intensivtierhaltung nicht wohl und will sich deshalb das Leben nehmen. Das Veterinäramt schreitet ein. Das Huhn weise noch nicht das erforderliche Mastgewicht zur Schlachtung auf. Wenn es vorzeitig aus dem Leben scheide, entstehe dadurch ein wirtschaftlicher Schaden.

Um ein vorzeitiges Ableben zu vermeiden, wird das Huhn zu einer Psychiaterin geschickt. Das Huhn schildert dieser, dass es sich in der Intensivtierhaltung überhaupt nicht wohl fühle. Der Maststall stehe direkt an der Strasse. Tagsüber seien ständig Verkehrslärm und Vibrationen von vorbeifahrenden Linien-Bussen wahrzunehmen. Im Maststall selbst käme man sich wie in einer Batteriehaltung vor. Es gäbe viel zu viele andere Hühner, deren Gegacker, Lärm und andere Immissionen nicht nur als störend, sondern als gesundheitlich massiv belastend empfunden würden (Stichwort Psychohygiene). Es gehe ihm, dem Huhn, aufgrund seiner Wohnsituation nicht nur mental sehr schlecht, auch körperlich leide es stark. Es magere ab und ihm würden Federn ausfallen.

Die Psychiaterin erklärt dem Huhn, dass es an den beschriebenen Umständen ganz bestimmt nicht liegen könne. Andere Mitbewohnerinnen würden sich unter denselben Behausungsumständen „wohl und glücklich fühlen“. Das Zusammenleben mit anderen Hühnern in einer Gemeinschaft sei sehr wichtig für das psychische Wohlbefinden und den Zusammenhalt unter Geflügel. Ohne „Gspänli“ im Maststall würde es vereinsamen. Der geschilderte Gefiederverlust sei nicht auf die Intensiv- bzw. von der Patientin selbst genannten «Batteriehaltung» zurückzuführen, sondern auf die Mauser, was das Veterinäramt ja bereits schon bestätigt habe. Was Frau Huhn dringend benötige, seien nicht andere Wohnverhältnisse, sondern eine Psychotherapie.

Der Bund bzw. die Politik in Bern seien dafür besorgt, dass es den Hühnern in der Schweizer Intensivhaltung gut gehe. Deshalb habe man extra zusätzlich 6’000 Psychologinnen und Psychologen engagiert – zum wohl aller Gefiederten. Seit dem Juli 2022 würden Therapien bei Psychologinnen und Psychologen durch die Grundversicherung bezahlt. Mit Kosten von zusätzlich 785 Millionen Franken leiste man allen Hühnern gegenüber wertvolle psychologische Hilfe.

Dies seien 2 Prämienprozente, wendet Frau Huhn ein. Sie könne sich nicht vorstellen, dass dadurch ihre psychische und physische Gesundheit bzw. ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität in der Intensivhaltung verbessert werden könnten. Sie benötige in erster Linie andere, d.h. gesunde, ruhige, immissionsfreie Wohnverhältnisse und eine nette Umgebung.

Dies sei finanziell nicht möglich, sagt die Psychiaterin. Damit die Hühnerhaltung rentiere, brauche es heutzutage die Intensivhaltung. „Sie haben gut reden“, wendet Frau Huhn ein, „als Psychiaterin werden Sie über die KK-Grundversicherung zwangsfinanziert und erhalten einen lukrativen Lohn. Sie müssen nicht wie ich in einer Intensivhaltung leben.“

Diese ehrlichen Worte des Huhns hört die Psychiaterin gar nicht gerne. Sie schreibt in ihrem medizinischen Bericht, die Patientin verhalte sich „querulatorisch“. Nicht mit anderen Hühnern als Gemeinschaft in einer Intensivhaltung leben zu wollen, sei psychiatrisch auffällig. Sie gehe von einer schizoiden Persönlichkeitsstörung beim betreffenden Huhn aus. Die Hartnäckigkeit, mit derer die Patientin darüber hinaus ihre Sicht vertrete (Kritik an Lärm, stickiger Luft im Stall, mangelnde Hygiene, Gefiederausfall, Gewichtsabnahme etc.) seien „zwanghaft“. Die Symptome selbst seien diagnostisch am ehesten einer „somatoformen Störung“ zuzuordnen. Frau Huhn bedürfe dringend einer Psychotherapie zur „Heilung“.

Frau Huhn widersetzt sich dem Rat der Psychiatern nicht, sondern landet schliesslich bei einer der 6’000 Psychologinnen und Psychologen (vgl. Blick-Artikel). Sie schildert der Psychologin (wie vorher der Psychiaterin) ihr Leiden in der Intensivmast, die Immissionen, dass sie sich in der Hühnergemeinschaft überhaupt nicht wohl fühle, es ihr deshalb psychisch und physisch nicht gut gehe, sie das ganze Jahr „an Mauser leide“ (Aussage politisch korrekt vom zuständigen Veterinäramt übernommen). 

Selbstverständlich bzw. berufsbedingt zeigt auch die Psychologin an den geschilderten Ursachen wenig Interesse. Sie will das umsetzen, was sie in ihrer Ausbildung zur Therapeutin gelernt hat und „Hilfe“ leisten, die der Krankenkasse berechnet werden kann.

Mittels Systemischer Therapie werden Interaktionen und Beziehungsstrukturen in der Intensivhaltung untersucht. Da Frau Huhn darauf nicht anspricht, wird mit Hypnotherapie, Trance und Suggestionen versucht, Heilungs-, Such- und Lernprozesse zu fördern. Ohne Erfolg. Mittels einer Verhaltenstherapie wird weiter probiert, dass Frau Huhn ihr Verhaltensmuster in der Intensivmast erkennt und zu ändern versucht. Die Psychologin wendet Konfrontations- und Bewältigungsverfahren an, setzt auf kognitive Ansätze und Bewältigungstrainings. Erfolglos. Die Psychologin gibt jedoch noch nicht auf (will einen Erfolg gegenüber der Krankenkasse und der überweisenden Psychiaterin vorweisen können) und schlägt eine Gruppentherapie vor. Sie erlebe bereits genug „Gruppe“ in der Intensivmast, wendet Frau Huhn ein. Nachdem dann auch noch die körperorientierten sowie kunstorientierten Methoden abgehakt sind, gibt die Psychologin ihre Therapieversuche schliesslich – selber aufgrund der Erfolglosigkeit etwas frustriert – auf. Aber zum Glück werden ihr ja die Stunden trotzdem bezahlt. 

Es findet eine Rückweisung der Patientin an die Psychiaterin statt. Diese muss zu ihrem Erstaunen feststellen, dass Frau Huhn zwischenzeitlich noch mehr an Gewicht und Federn verloren hat. Frau Huhn gibt an, dass sie die psychotherapeutischen Verfahren als „belastend“ und nicht gewinnbringend (jedenfalls nicht für sie selbst) empfunden habe. Die Psychiaterin vermeidet dies in ihrem medizinischen Bericht zu erwähnen.

Als Psychiaterin sieht sie nur noch den pharmakologischen Weg, Frau Huhn zu «helfen». Frau Huhn erhält Antidepressiva, „ein sanftes Psychopharmakon“, wie ihr die Psychiaterin versichert. Da kein Erfolg beschieden ist, wird mit Neuroleptika nachgeholfen. Eine  Wirkung ist tatsächlich da: Frau Huhn fällt tot von der Stange in ihrem Mastbetrieb. Herzversagen!

Vorwürfe gegenüber der Psychiaterin werden vom System als „haltlos“ zurückgewiesen. Würde die Kritik nicht aufhören, würden im Gegenteil strafrechtliche Massnahmen (“falsche Verdächtigung”, „Ehrverletzung“ etc.) in Betracht gezogen. 

Eine Untersuchung des Leichnams von Frau Huhn kann einen Zusammenhang mit der verordneten Medikamentierung zwar nicht ausschliessen, aber auch nicht hundertprozentig rechtsgenüglich nachweisen. Die involvierte Justiz kommt zum Schluss, dass die Psychiaterin kein schuldhaftes Verhalten treffen könne. Sie habe fachmedizinisch „richtig verordnet“, so, wie es heute üblich sei und es der Bund vorsehe. Aufgrund ihrer geschwächten Konstitution (Untergewicht und fehlende Federn), hätte Frau Huhn auch ohne medizinische Fremdeinwirkung vorzeitig tot von ihrer Stange fallen können, so der Untersuchungsbericht.

Und die Lehre aus der Geschichte? Frau Huhn hätte eine ihre natürlichen Bedürfnisse erfüllende Umgebung zur Gesundung gebraucht: saubere Luft, einen schönen Auslauf, wo sie herumpicken und im Sand scharren kann, frisches Wasser, einen artgerechten Unterschlupf und Ruhe – keine lärmige, stickige Schadstoff-Intensivhaltung und Stress. So, wie jede Pflanze den für sie richtigen Standort benötigt.

Es wird nichts anderes als ein System der Profitmacherei und Heuchelei betrieben: Psychiater, Psychologen, ein Heer an Therapeuten ändern an Lärm, mit Duftstoffen und anderen Schadstoffen kontaminierten MFH-Wohnungen, an chemisch ausgasenden Laminatböden, an mit KMF-Sondermüll isolierten Dachstühlen, an mit Holzheizungen im Winter verpesteten Wohnvierteln, an Mobilfunk-Antennen und WLAN-belasteten Häusern, kurz an damit verbundenen umweltbedingten Gesundheitsstörungen und Erkrankungen rein gar nichts! Und bemerkenswert ist, dass dieses komplett therapie-geile Schweizer System im Gegensatz dazu an Prävention (Verbot von Duftstoffen in Waschmitteln, Putz- und Reinigungsmitteln, Abwaschmitteln, WC-Steinen, luftverpestenden Cheminées, gesundheitsschädlicher Mineralwolle usw.) in Tat und Wahrheit kein Interesse hat! Bei 2% Duftstoffallergikern sind dies immerhin bereits über 160’000 Personen in der Schweiz! Tendenz infolge Sensibilisierung steigend.
Krankmachende Ursachen (und deren Folgekosten) interessieren das heutige System jedoch nicht und werden einfach ignoriert. Dafür ist ja dann im Erkrankungsfall „die Therapie“ da. 

Warum fällt MCS bis heute durch das soziale Netz?
Die Antwort darauf wird im allgemeinen nicht gerne gehört, aber sie lautet: Weil die heutige Gesellschaft – ich wiederhole es – vor allem auf die Bewirtschaftung von Problemen (Symptombekämpfung in der Medizin, siehe oben) ausgerichtet ist, aber nicht an Ursachenerkennung und damit verbunden ehrlichen, handfesten Lösungen. Zudem gilt: Was selten ist, wird einfach ignoriert.          

Empathie statt Ignoranz
Es fehlt bis heute das Verständnis für diese seltene Erkrankung (MCS), die von der WHO seit 30 Jahren als organische Erkrankung (den Allergien/Überempfindlichkeiten zugeordnet) anerkannt und im Prinzip „ein alter Hut“ ist, aber aufgrund ihrer Besonderheit (Expositionsstopp) durch das soziale Netz fällt und von der Gesellschaft (Motto: „Ich selbst bin ja nicht betroffen“) ignoriert wird. Das ist jetzt nicht „positiv formuliert“, wie es heutzutage gesellschaftlich verlangt wird, sondern einfach nur wahr. Wahr ist, was mit der Realität übereinstimmt. Und wer ein Herz hat, versteht.   

Für medizinische Fragen betr. MCS
Dr. med. Martin H. Jenzer, CuraMed Ärztezentrum, Hergiswil/NW, Tel. 041 630 26 67
MCS kurz erklärt: https://mcs-haus.com/dr_med_martin_h_jenzer_ueber_mcs.html

Persönliche Betroffenheit
Ich habe den Verein MCS-Haus (Tel. 041 530 19 40)  gegründet und engagiere mich für die gesundheitlichen Interessen hochgradig MCS-Betroffener, weil ich selber seit vielen Jahren an einer medizinisch ausgewiesenen hochgradigen Chemikaliensensitivität plus einer massiven atopischen Dermatitis leide und weiss, was Betroffene durchmachen.

Unser Ziel

  • Wir suchen Betroffene und Gleichgesinnte, die nicht länger in „Wohnhöllen“ (auf der Website beschrieben) dahinvegetieren wollen, sondern, die wieder dank Duftstofffreiheit, Schadstofffreiheit – kurz sauberer Luft und Ruhe – „zurück ins Leben“ finden wollen. MCS-gerechter, safer Wohnraum heisst die Lösung! 
  • Wir suchen bestehende Objekte, in denen MCS-gerechtes Wohnen (für Betroffene als Wohnprovisorium) möglich ist.
  • Wir suchen eine Parzelle Land, auf der MCS-gerechtes Wohnen für hochgradig MCS-Betroffene und allenfalls verwandte Personengruppen wie Elektrosensible und CFS-Patienten bedürfnisgerecht umgesetzt werden kann (MCS-Wohnprojekt). 
  • Auch sensible Menschen, die einfach nach MCS-Standard (duftstofffrei, schadstofffrei, ruhig) leben wollen, sind herzlich willkommen.

Zum Argument „Es gibt ja bereits ein MCS-Wohnprojekt in Zürich-Leimbach“

Dazu kann folgendes gesagt werden:

  1. Es ist für hochgradig MCS-Betroffene gar nicht geeignet, wie
    a) aus dem Bericht des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin wie auch
    b) der Stellungenahme Betroffener deutlich hervorgeht.
    Die Realität unterscheidet sich von der PR in den Mainstream-Medien.
  2. Leimbach deckt den Wohnbedarf mit 12 bzw. 15 Wohnungen für MCS-Betroffene leichten oder mittleren Grades nicht ab. Es deckt mit 15 Bewohnern prozentual 0.000174418604651% der Schweizer Wohnbevölkerung ab. Allein Dufstoffallergiker gibt es 2%!
  3. Aus 2 folgt: Bereits die Zahl der hochgradig MCS-Betroffenen in der Schweiz ist höher als das nicht zweifelsfrei geeignete bzw. für die meisten effektiv gar nicht zur Verfügung stehende Leimbach-Wohnangebot.
  4. Fazit: Ein effektives Wohnangebot für hochgradig MCS-Betroffene FEHLT BIS HEUTE!

Mitgliedschaftsbeitrag 2024 – Spenden
Über Ihre Unterstützung – in Form des Mitgliedschaftsbetrags 2024 oder einer Spende – würden wir uns ausserordentlich freuen. (Mitgliedschaftsbeiträge sind im Kt. Schwyz steuerlich befreit).
Firmen: Auf Wunsch stellen wir für Ihre Spende gerne eine entsprechende Rechnung für Ihre Buchhaltung aus:
IBAN CH73 0900 0000 6035 2691 5

Medizinische Fachliteratur über MCS
Noch heute gibt es Leute, die behaupten, dass MCS „nicht anerkannt“ und noch viel Forschungsarbeit notwendig sei. Fakt ist: MCS ist seit 1995 unter dem Diagnoseschlüssel ICD-10 T78.4 als organische Erkrankung anerkannt. Selbst in der umweltmedizinisch rückständigen Schweiz ist sie z.B. im Rahmen von Diätkosten für schadstofffreie Bioernährung höchstrichterlich anerkannt: https://tinyurl.com/23qd7h8q
Zu obigem eine wichtige Bemerkung: Im Bereich der Ernährung Chemie/Gifte im Falle einer hochgradigen Chemikaliensensitivität zu vermeiden und auf schadstofffreie Bioernährung umzustellen (Diät), ist als gesundheitliche Notwendigkeit bzw. Forderung behördlich anerkannt.
Nun aber zum zentralen Punkt: Wer schützt hochgradig MCS-Betroffene heutzutage vor der Haushalts- und Wohnchemie in Mehrfamilienhäusern (“Wohnhöllen”)? Wohnen muss SCHUTZ sein!” (Zitat nach Wolfgang Reuss, Chur) Es braucht safen Wohnraum für hochgradig MCS-Betroffene. Ein entsprechendes Angebot fehlt bis heute!

Dr. Hans-Ulrich Hill, Prof. Wolfgang Huber und Dr. Kurt E. Müller haben den medizinischen Wissensstand in einem hervorragenden, wegweisenden Buch systematisch zusammengefasst und in deutscher Sprache veröffentlicht: https://tinyurl.com/2dmmsaar

Wer sich mit dem Thema MCS wissenschaftlich und medizinisch fundiert befassen will (allein über 50 Seiten Quellenangaben), dem empfehlen wir dieses Buch dringend. Für Mediziner, die sich der Ehrlichkeit und Verantwortung verpflichtet fühlen, ist es ein Must-have. Ebenso für Fachanwälte, die im Sozialversicherungsbereich MCS-Patienten kompetent vertreten wollen.

Dank
Für Ihr Interesse, Ihr Wohlwollen und Ihre Sympathie gegenüber unserem gesundheitlichen Minderheitenanliegen danke ich Ihnen sehr.

Mit freundlichen Grüssen
Verein MCS-Haus
Urs Beeler

Zitat:

“Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.”

Mohandas Karamchand Gandhi (1869-1948)