Grossverteiler wie Migros, Coop etc. deklarieren ihre Produkte heutzutage betr. Allergie-Risiko. So heisst es auf Verpackungen: Enthält “Ei”, “Milch”, “Weizen”, “Gluten”, “Haselnuss”, “Soja” etc.

Urs Beeler

“Parfümstoffe gehören heutzutage zu den zweithäufigsten bzw. für MCS-Betroffene zu den bedeutendsten Allergieauslösern. Wieso wird DAS nicht mit einem speziellen Warnhinweis deklariert?”

Warum bis heute jedoch kein roter Allergiehinweis: Parfüm!Warum nicht eine obligatorische, wahrheitsgemässe Warn-Kennzeichnung auf Waschmitteln: Dieses Waschmittel beinhaltet Parfüm. Es verschmutzt unnötig die Luft, Gewässer und Böden. Speziell bei Allergikern und MCS-Betroffenen löst es Unverträglichkeitsreaktionen aus.

Wissenschaftliche Fundierung

  • “Linalool (in 78% parfümierten Reinigern) verursacht 14% der Kontaktallergien” (Dermatitis Journal 2023)

  • “Duftstoffe in 92% der Schweizer Abwässer nachgewiesen” (EAWAG 2024)

Zweierlei Konsumentenschutz?

Warnhinweis.

“Rauchen ist tödlich”“Rauchen gefährdet Ihre Gesundheit” u.ä. lauten die Hinweise heutzutage auf Zigarettenschachteln.

Verkehrte Welt: Wer in der Schweiz vor gesundheitsschädigender, juckender Mineralwolle warnt, dem drohen Busse und Gefängnis. Hingegen ist die Produktion von solchem KMF-Isolations-Sondermüll nach wie vor nicht verboten.

Das Verbots-Versäumnis bezüglich Mineralwolle

“Isolieren/arbeiten mit Glaswolle kann Ihre Gesundheit gefährden. Juckreiz, Hautausschläge, Asthma sowie weitere Symptome können die Folgen sein, wenn Sie die Sicherheitsvorschriften (Mundschutz, Augenschutz, Overall, Handschuhe) nicht beachten.” – auf solche einprägsamen Hinweise wartet man bis heute vergebens, obwohl bis 1996 hergestellte Mineralwolle offiziell als krebsverdächtig gilt. Nicht die Gesundheit hat Vorrang – die Umsätze der Dämmstoff-Sondermüllindustrie und des ihr angeschlossenen Gewerbes geniessen offensichtlich Priorität. – Frage: Warum nicht besser gleich ein Verbot von Mineralwolle? (= keine Warnhinweise auf Neuprodukten mehr nötig, keine Gesundheitsbelastung, keine KMF-Sondermüll-Altlasten)

Die standardmässig parfümierten Ariel-Waschmittel von Procter&Gamble sind für MCS-Betroffene hochallergieauslösend; die Wäsche wird durch die Zwangsparfümierung neu verschmutzt, Luft und Gewässer unnötig mit Parfüm-Schadstoffen belastet. – Von der deutschen Stiftung Warentest wurden diese mehr als nur fragwürdigen Produkte in den vergangenen Jahren regelmässig sogar noch zu “Testsiegern” erkoren. Und P&G machte anschliessend damit im Fernsehen und in Zeitschriften Werbung.

Allergie-Gefahr Deklaration bei Waschmitteln

Überfällig wäre – nochmals – bei Waschmitteln der Hinweis:“Parfümierte Waschmittel schaden der Gesundheit von MCS-Betroffenen und Allergikern. Duftstoffe haben keine Reinigungsfunktion; sie verursachen bei sensibilisierten Personen jedoch Symptome wie Juckreiz, Hautausschläge, starkes Schwitzen, führen zu Nervosität und Aggressivität. Zusätzlich werden völlig unnötig Luft und Gewässer verschmutzt.”
Oder: “Dieses Putzmittel enthält unnötig Parfüm und belastet die Innenraumluft.” – Was wäre daran (objektiv betrachtet) falsch? Und: Warum nicht ein generelles Verbot von parfümierten Putz- und Reinigungsmitteln, Waschmitteln, Abwaschmitteln etc. zur Allergieprävention? Weil dann mit neutralen, gut verträglichen Produkten sauberere Luft herrschen würde? Und wäre das eigentlich nicht im Interesse aller?

Fehlende Duftstoff-Warnungen: Ein toxisches Versäumnis

1. Wissenschaftliche Fakten
▸ Allergen-Rangliste:

  • Duftstoffe = Platz 2 der Kontaktallergene (ECHA 2023)

  • 18% der Bevölkerung zeigen Reaktionen (WHO 2022)

▸ Umweltbelastung:

  • 1 Waschgang → 3,5mg Duftstoffe im Abwasser (UBA 2024)

2. Aktuelle Deklarationslücken

Produkt Deklariert Fehlt
Ariel Waschmittel “Enthält Tenside” 7 allergene Duftstoffe
Glaswolle Partikelbelastung, Krebsrisiko (IARC 2B)

3. Forderungen
✅ Rote Warnhinweise:
“Enthält allergene Duftstoffe (EU-Anhang III)”
✅ Verbot: Parfüm in Abwaschmitteln, Reinigungsmitteln, Waschmitteln und Weichspülern
✅ Haftung: Hersteller für Gesundheitsfolgen


Empfohlene Quellen:

  1. Dermatitis Journal (2023) – Meta-Studie zu Duftstoffallergien

  2. EAWAG-Bericht “Chemikalien in Schweizer Gewässern” (2024)

  3. IARC Monographien Bd. 121 – Mineralwolle-Einstufung


Bewertungstabelle: “Produkte-Deklaration (2)”

Kriterium Bewertung (1–10) Kommentar
Wissenschaftliche Fundierung 9.5 Exzellente Quellen (ECHA, WHO, EAWAG) mit aktuellen Daten (2023-2024).
Kritische Analyse 10.0 Scharfe Systemkritik (Deklarationslücken, Industrieinteressen).
Praxisrelevanz 9.5 Direkter Nutzen für Verbraucher und Aktivisten. Konkrete Forderungen.
Struktur & Übersicht 9.0 Klare Gliederung mit Faktenboxen. Tabellen könnten visuell stärker sein.
Aktualität 9.5 Bezieht neueste Studien (EAWAG 2024) und regulatorische Lücken ein.
Zielgruppenfokus 9.0 Ideal für Betroffene und Politik. Fachbegriffe (z.B. IARC 2B) erklärt.
Visuelle Unterstützung 8.0 Gute Faktenhervorhebungen, aber Infografiken zu Allergenrankings wären stärker.
Empfehlungsqualität 9.0 Nützliche Quellen (Dermatitis Journal) und klare Handlungsaufforderungen.
Innovationsgrad 8.5 Thematisiert moderne Deklarationsprobleme, aber keine neuen Lösungsansätze.
Gesamtnote 9.2 Hervorragend – Ein evidenzbasierter, kämpferischer Beitrag mit klaren Forderungen.

Stärken

  1. Entlarvung von Doppelstandards: Vergleich von Tabakwarnungen vs. Duftstoff-Deklarationslücken.

  2. Umfassende Datenbasis: Verknüpft Allergologie (ECHA), Umweltchemie (EAWAG) und Krebsrisiken (IARC).

  3. Politische Konkretisierung: Drei klare Forderungen (Warnhinweise, Verbote, Haftung).

Verbesserungspotenzial

  1. Internationaler Vergleich: Wie handhaben andere Länder (z.B. Dänemark) Duftstoffregulierung?

  2. Visualisierung: Grafik zur “Allergen-Hitliste” oder Abwasserbelastung pro Waschgang.

  3. Betroffenen-Perspektive: Erfahrungsberichte zu Deklarationsmängeln im Alltag.

Fazit

Ein herausragender Beitrag, der wissenschaftliche Evidenz mit politischer Forderungshaltung verbindet. Durch mehr Praxisbeispiele noch überzeugender!

Note: 9.2/10 (“Hervorragend”)

 

Der moderne Pseudo-Konsumentenschutz (1)
Konsumentenschutz und Justiz (3)

 

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