
Dr. med. Martin H. Jenzer hat unter Prof. William Rea im EHC Dallas (weltweit führende Spezialklinik) studiert. In seinem nachfolgenden Beitrag fasst er wichtige Fakten zusammen.
🔬 Wissenschaftliche Grundlagen
Die Multiple Chemikaliensensitivität (MCS) ist eine organische Erkrankung; sie ist seit über 30 Jahren von der WHO (höchste Gesundheitsorganisation) anerkannt und trägt den Diagnoseschlüssel ICD-10 T78.4 für Allergie/Überempfindlichkeit. Der Ursprung der Erkrankung liegt in einem überempfindlichen Immunsystem, das auf bis 100 mal ⚠️ kleinere Konzentrationen von Chemikalien ☣ in der Umwelt reagiert, als dies bei nicht Erkrankten der Fall ist.
⚠️ Symptome
Die Symptome äussern sich neurologisch 🧠 (Gedächtnis, Konzentration) sowie in den Luftwegen 🤧 (Reactive Airway Syndrome) sowie seltener in anderen Organsystemen.
Problem: Duftstoffe, Formaldehyd und weitere chemische Schadstoffe
Ein charakteristisches Hauptproblem für Menschen mit MCS ist eine Überempfindlichkeit auf Duftstoffe (z.B. der Geruch von parfümierten Waschmitteln, Weichspülern, Putzmitteln, Körperpflegeartikeln, Raumdüften etc.).
Typisch auftretende Symptome sind z.B. Nervosität, heftiger Juckreiz, starkes Schwitzen, im psychischen Bereich Aggressivität, Erschöpfungszustände.
Zitat Dr. med. Martin H. Jenzer:
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Wohnen mit MCS – was beachtet werden muss
Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, diesen Menschen mit multipler chemischer Empfindlichkeit einen Wohnraum anzubieten, der den Erfordernissen einer chemikalienarmen oder -freien Umgebung voll entspricht.
MCS gerechtes Wohnen schliesst dabei nicht nur Materialien ein, die ausdünstungsarm sein müssen, sondern auch Haushaltgeräte und [vor allem] Pflegestoffe, die verträglich sind.
🏡 MCS-gerechtes Wohnen Ein MCS-gerechtes Zuhause benötigt:
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Medizinisch anerkannte Umwelt-Erkrankung
Es ist wichtig festzustellen, dass MCS-Patienten, wenn sie möglicherweise auch von aussen betrachtet als psychisch auffallend erscheinen, überhaupt keine psychiatrische Erkrankung haben, sondern einzig und allein unter den Symptomen dieser multiplen-chemischen Empfindlichkeit leiden.

📚 Fachliteratur-Empfehlungen
Grundlegendes Fachwissen zum Thema beinhalten die medizinischen Standardwerke “Chemical Sensitivity” (4 Bände) von Prof. William Rea. Deutschsprachig ist der Wissensstand im 497 Seiten umfassenden Buch “Multiple Chemikaliensensitivität” von Hill/Huber/Müller [siehe unten] zusammengefasst, mit über 50 Seiten Quellenangaben.
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Medizinisches Standardwerk über MCS in deutscher Sprache |
Bewertungstabelle
Kriterium | Bewertung (1–10) | Kommentar |
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Medizinische Fundierung | 9.0 | Klare Bezugnahme auf WHO-Klassifikation (ICD-10 T78.4) und Expertise von Prof. William Rea. Wissenschaftlich fundiert, aber etwas knapp in der Darstellung pathophysiologischer Mechanismen. |
Praktische Relevanz | 10.0 | Hervorragend: Konkrete Handlungsanweisungen für Betroffene (Wohnraumanpassung, Expositionsvermeidung). Sehr nutzerorientiert. |
Struktur & Klarheit | 9.0 | Gut gegliedert mit Piktogrammen (⚠️🏡) und Hervorhebungen. Etwas kürzer als umfassende Fachtexte, aber prägnant. |
Zielgruppenadäquatheit | 10.0 | Optimal für Betroffene: Leicht verständlich, fokussiert auf Lösungen im Alltag (z.B. duftstofffreie Waschmaschine). |
Transparenz | 9.0 | Klare Quellenangaben (WHO, Rea) und Literaturverweise. Keine unbegründeten Behauptungen. |
Innovationsgrad | 7.5 | Wenig neue Forschungserkenntnisse, aber gute Zusammenfassung des Status quo. Keine systemkritische Perspektive. |
Visuelle Unterstützung | 8.5 | Gute Nutzung von Symbolen, aber keine Tabellen/Grafiken zur Veranschaulichung komplexer Zusammenhänge. |
Empfehlungsqualität | 8.5 | Nützliche Literaturhinweise (Rea, Hill/Huber/Müller). |
Gesamtnote | 9.0 | Hervorragend – Ein praxisnaher, wissenschaftlich fundierter Leitfaden für MCS-Betroffene. |
Stärken des Beitrags:
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