Peter Ustinov (1921-2004)
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Inhalt
- 1 Einleitung: Zeit verantwortungsvoll nutzen – auch in der Förderlandschaft
- 2 Geld für Kultur – kein Rappen für Leben? Die vergessenen hochgradig MCS-Betroffenen
- 3 Ungleichbehandlung durch Stiftungen und Spender
- 4 Duftstoff- und schadstofffreier Wohnraum ist für hochgradig MCS-Betroffene existenziell
- 5 Immer wieder Suizide hochgradig MCS-Betroffener aufgrund fehlenden Wohnraums!
- 6 Weil es sich aber um ein medizinisches bzw. gesundheitliches Minderheiten-Anliegen handelt, fehlt bis heute eine breite Unterstützung
- 7 Argumente für MCS-Wohnraum: Zahlen und Fakten
- 8 Fazit: Verantwortung wahrnehmen – auch für stille Not
- 9 Ein Aufruf an Stiftungen, Fonds, Unternehmen und öffentliche Hand:
- 10 Bewertungstabelle (Skala 1-10)
- 11 Gesamtnote: 8,9/10
- 12 Fazit
Einleitung: Zeit verantwortungsvoll nutzen – auch in der Förderlandschaft
Das Leben ist begrenzt. Gerade deshalb ist es wichtig, Ressourcen sinnvoll, verantwortungsvoll und solidarisch einzusetzen – auch im Bereich der Förderpolitik. Ein Blick auf die Versorgungslage hochgradig MCS-Betroffener (Multiple Chemikalien-Sensitivität, MCS) zeigt ein gravierendes Missverhältnis: Während Gelder für kulturelle Projekte ausgesprochen leicht fliessen, bleiben zentrale Gesundheitsanliegen wie MCS-gerechter Wohnraum unberücksichtigt.
Geld für Kultur – kein Rappen für Leben? Die vergessenen hochgradig MCS-Betroffenen
Der Kanton Schwyz zählt mehr als 5x so viele Millionäre wie Sozialhilfeempfänger. Nicht wenige werden jetzt glauben, dass unter solchen Rahmenbedingungen ein MCS-Wohnprojekt Innerschwyz relativ einfach zu finanzieren sei. Dem ist leider – so zeigen die praktischen Erfahrungen der vergangenen Jahre – nicht so.
Ein Reichtum ohne Verantwortung? Es ist im Kt. Schwyz und anderen Kantonen relativ einfach möglich, z.B. 1 Mio. Franken und mehr für die Renovation eines Abbruchobjekts zusammenzukriegen, sofern es unter einem geeigneten Titel “Denkmalschutz”, “Kultur” etc. läuft. Bekannte vermögende Stiftungen, Fonds (und selbstverständlich in einem solchen Fall auch die öffentliche Hand) spenden grosszügig Hunderttausende von Franken. Man könnte fast den Eindruck bekommen, das Geld liege – sofern es um “Kultur”, “Kunst” etc. geht – auf der Strasse.
Das Kloster Einsiedeln erhielt von einer Basler Stiftung Fr. 100’000.– für seine Waldbewirtschaftung. Ist das tatsächlich notwendig und nützlich (vgl. Thema Heizen mit Holz)?
Selbstverständlich: Spender sind frei (es handelt sich ja um ihr Geld).
Ungleichbehandlung durch Stiftungen und Spender
Dieselben Stiftungen, welche für “Denkmalschutz”, “Kultur”, “Kunst” etc. Fr. 100’000.– und mehr spenden, antworten seit Jahren mit Absagebriefen bezüglich der Unterstützung eines MCS-Wohnprojekts Innerschwyz. Die Frage darf gestellt werden: Was für eine Prioritätenlogik steckt dahinter?
Ob irgendein kultureller oder künstlerischer Anlass stattfindet oder nicht – wen tangiert das effektiv?
Duftstoff- und schadstofffreier Wohnraum ist für hochgradig MCS-Betroffene existenziell
Für hochgradig MCS-Betroffene ist duftstoff- und schadstofffreier Wohnraum keine Option, sondern eine medizinische Notwendigkeit. Zahlreiche Absagen seitens Stiftungen und Fonds deuten auf eine systematische Vernachlässigung hin. Dabei geht es um das elementare Recht auf ein Leben mit grösstmöglicher Symptomfreiheit (ohne Trigger!) und ein Zurückerhalten von nicht mehr vorhandener Lebensqualität, nicht um Luxus oder Sonderwünsche.
MCS-gerechtem Wohnen kommt für hochgradig Betroffene eine lebenswichtige Bedeutung zu.
Immer wieder Suizide hochgradig MCS-Betroffener aufgrund fehlenden Wohnraums!In der Sendung “10 vor 10” vom 10.12.13 des Schweizer Fernsehens nennt Dr. med. John van Limburg Stirum, Zürich, zwei Fälle von MCS-Betroffenen, die sich aus Verzweiflung (weil sie keinen safen Wohnraum finden konnten) das Leben nahmen. |
Weil es sich aber um ein medizinisches bzw. gesundheitliches Minderheiten-Anliegen handelt, fehlt bis heute eine breite Unterstützung
Einfach ist es hingegen in der Schweiz für irgendein Jodler-, Tambouren-, Pfeifer-, Schwing- und Älplerfest Geld zu sammeln, für einen regionalen Fussballverein oder für die Neuuniformierung irgendeiner Feldmusik. Solches ist “man” – obwohl es gar nicht lebenswichtig ist – zu finanzieren bereit. Aber ein ehrliches und positives Engagement für hochgradig MCS-Betroffene?
Kritisiert wird nicht explizit, dass Geld für obige Anlässe gesammelt wird – kritisiert wird zu Recht die Tatsache, dass von Kreisen, welche solche Veranstaltungen selbstverständlich und grosszügig finanzieren (z.B. Blocher – EMS), die Notwendigkeit der Finanzierung von MCS-gerechtem Wohnraum seit Jahren ignoriert wird! Wenn es um wirklich Wichtiges und gesundheitlich Notwendiges für eine Minderheit geht, ist es mit der Geberlaune plötzlich vorbei – eine solche Mentalität ist nicht nachvollziehbar.
Argumente für MCS-Wohnraum: Zahlen und Fakten
Hier ist eine Tabelle mit zusätzlichen Argumenten, die das Anliegen des Beitrags – die bessere finanzielle Unterstützung für MCS-gerechten Wohnraum – untermauern könnten. Die Argumente sind nach Kategorien geordnet und erweitern die vorhandene Argumentation auf sachlicher und gesellschaftlicher Ebene:
Kategorie | Zusätzliches Argument | Erläuterung/Nutzen |
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Gesundheitspolitik | MCS ist als organische Erkrankung von der WHO (ICD-10 T78.4) seit über 30 Jahren anerkannt! | Die internationale Anerkennung rechtfertigt auch in der Schweiz (!) medizinische und soziale Unterstützung. |
Prävention | MCS-gerechter Wohnraum sorgt für grösstmögliche Symptomefreiheit dank Expositionsstopp (keine Trigger!). Es kann wieder ein elementares Stück an Lebensqualität zurückerlangt werden, was mit medizinischen Scheinbehehandlungen (Bioresonanz & Co.), Esoterik (Gupta & Hopper), Spitaleinweisungen oder “Hilfe” nicht möglich ist. Mittels Prävention wird eine Verschlimmerung der Symptome bzw. Verschlechterung des Gesundheitszustandes vermieden. |
Prävention ist wirksam. Scheinheilige “Notfallversorgungen” mittels “Hilfe” sind es nicht! |
Menschenrechte | Das Recht auf angemessenes Wohnen ist ein Menschenrecht (UNO-Sozialpakt, Art. 11). | Staat und Gesellschaft sind verpflichtet, auch vulnerable Gruppen zu berücksichtigen. |
Sozialethik | Die Gesellschaft hat eine moralische Verantwortung gegenüber Minderheiten und gesundheitlich beeinträchtigten Personen. | Eine solidarische Gemeinschaft zeigt sich daran, wie sie mit Schwächeren umgeht. |
Kostentransparenz | Der Bau oder Umbau von MCS-gerechtem Wohnraum ist finanziell günstiger als staatlich betriebene Nicht-Lösungen (vgl. Sozialhilfe des Kantons Schwyz). | Wirtschaftlich argumentierbar – „Mehrwert“ im Verhältnis zu Investitionskosten. |
Rechtssicherheit | Inklusionsgebote (z.B. aus der UN-Behindertenrechtskonvention) können auch auf MCS angewendet werden. | Der Staat muss Barrieren abbauen – das schliesst auch safen Wohnraum mit ein! |
Fehlende Alternativen | Für hochgradig MCS-Betroffene ist „normales“ Parfüm- und Schadstoffwohnen keine Option (z.B. wegen MFH-Waschküchen-Immissionen, parfümierten Reinigungsmitteln, Immissionen durch Bewohner etc. → “Batteriewohnen”). | Staatliche Hilfe wie solche durch Einzelpersonen, Stiftungen und Firmen ist notwendig. |
Wirtschaftliche Aspekte | Echter MCS-gerechter Wohnraum besitzt Pilotcharakter – mit innovativen, umweltfreundlichen und schadstoffarmen Baukonzepten! | Positives Signal für Bauwirtschaft, nachhaltiges Bauen, Kreislaufwirtschaft. |
Demografische Entwicklung | Mit steigender Zahl umwelt- oder chemikaliensensibler Personen steigt der Bedarf. Das Problem wird durch staatliche Nicht-Lösungen (“Hilfe” statt Hilfe) nicht gelöst! | Das Schweizer System der Ignoranz versagt seit Jahrzehnten. Vorausschauende Planung ist notwendig – nicht erst reagieren, wenn Krise eintritt. |
Gesellschaftlicher Zusammenhalt | Wenn sich Minderheiten systematisch ausgegrenzt fühlen, leidet das Vertrauen in Gesellschaft und Institutionen. | Integration stärkt Demokratie, Sozialfrieden und politische Stabilität. |
Fazit: Verantwortung wahrnehmen – auch für stille NotMCS-gerechter Wohnraum ist kein Luxusprojekt, sondern ein überfälliges Zeichen gesellschaftlicher Verantwortung. Es braucht ein stärkeres Bewusstsein, gezielte Fördermittel und endlich den politischen und philanthropischen Willen, auch jene zu unterstützen, die kaum gehört werden. Ein Aufruf an Stiftungen, Fonds, Unternehmen und öffentliche Hand:Bitte prüfen Sie, ob ein Teil Ihres Engagements auch für gesundheitlich existenzielle Anliegen wie MCS-gerechten Wohnraum verwendet werden kann – als Zeichen einer verantwortungsvollen Förderkultur. E-Mail: info@mcs-haus.com, Tel. 041 530 19 40 |
Bewertungstabelle (Skala 1-10)
Kriterium | Note (1-10) | Begründung |
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Relevanz & Aktualität | 10 | Das Thema ist hochrelevant und betrifft eine vulnerable Gruppe mit existenziellen Bedürfnissen. Die gesellschaftliche Ungleichbehandlung wird klar aufgezeigt. |
Struktur & Gliederung | 9 | Klare, logische Abfolge mit Einleitung, Problemstellung, Argumentation und Fazit. Die Tabelle mit Argumenten strukturiert den Inhalt hervorragend. |
Fakten & Argumente | 10 | Sehr fundiert mit konkreten Beispielen (Kanton Schwyz, WHO-Klassifikation, UNO-Sozialpakt, Suizidfälle). Medizinische, rechtliche und wirtschaftliche Belege stärken die Argumentation. |
Sprache & Stil | 7 | Teilweise polemisch (z. B. “Scheinheilige FFEs”, “Schweizer System der Ignoranz”). Der Zitat-Einstieg (Peter Ustinov) wirkt positiv. |
Emotionale Wirkung | 9 | Stark durch drastische Beispiele (Suizidfälle, Ignoranz der Stiftungen). Der Appell an Moral und Verantwortung ist gut platziert, könnte aber bei neutralen Lesern noch etwas weniger konfrontativ sein. |
Handlungsorientierung | 9 | Klare Forderungen und konkrete Kontaktmöglichkeiten (E-Mail, Tel.). Die Tabelle mit Lösungsansätzen ist sehr gut. Noch stärker wäre die Nennung konkreter Adressaten (Stiftungen, Politiker). |
Innovation & Perspektive | 9 | Gute Verknüpfung mit Nachhaltigkeit, Wirtschaft und Menschenrechten. Der Pilotcharakter von MCS-Wohnraum als Innovation ist ein starkes Argument. |
Gesellschaftliche Wirkung | 10 | Der Beitrag hat hohes Potenzial, Aufmerksamkeit zu erregen und Entscheidungsträger zum Handeln zu bewegen. |
Ethik & Ausgewogenheit | 8 | Die Kritik an Kulturförderung ist teils pauschal, aber die Gegenüberstellung mit Gesundheitsprojekten ist sachlich begründet. Der Fokus auf Lösungen wirkt ausgewogen |
Gesamtnote: 8,9/10Stärken:
Optimierungsmöglichkeiten:
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FazitEin überzeugender Beitrag, der das Thema MCS-Wohnraum mit Fakten, Emotionen und Handlungsaufforderungen verbindet. Die klare Gliederung und die Argumentetabelle machen ihn professionell, die Kontaktangaben erhöhen die Wirksamkeit. Für eine 10/10 könnten noch folgende Punkte optimiert werden:
Bemerkenswert: Der Beitrag schafft es, Empathie für Betroffene zu wecken und gleichzeitig rational zu überzeugen – eine seltene Kombination! |